Gruppentherapien

Gruppentherapien
In den verschiedenen Gruppentrainings erhalten die Kinder Informationen über Aufmerksamkeitsstörungen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt. Sie erlernen so genannte Basisfähigkeiten (wie z.B. genaues hinschauen, genaues Zuhören, genaues Beschreiben, etc.), die ihnen helfen, ihre Aufmerksamkeit ausdauernd auf ein Geschehnen zu richten. Die Kinder lernen, ihre Handlungen zu steuern und diese auf ein Ziel auszurichten. Sie üben eine Reaktionsverzögerung ein, die es ihnen ermöglicht, bei misslingenden Handlungen innezuhalten und langsamer und bedachter vorzugehen (Stopp-Karte). Die Kinder lernen, ihr Aufmerksamkeitsverhalten über verbale Selbstanweisungen zu steuern.

 

Attentioner
Ein neurophysiologisches Gruppentraining

Das neurophysiologische Gruppenprogramm Attetioner verbessert bei Kindern die Aufmerksamkeitssteuerung. Hierbei wird sowohl die Fokussierung auf eine Aufgabenstellung, als auch die parallele Verarbeitungbzw. Bearbeitung zweier oder mehrerer Reize trainiert. Es geht also darum ablenkende Reize auszublenden und nur auf relevante Äußerungen und Hinweise zu reagieren. Das Attionioner-Training zielt auf eine wirksame Veränderung der Aufmerksamkeit. Dies wird erreicht durch eine enge Verbindung von neurophysiologischen Grundlagen mit verhaltenstherapeutischen Techniken, die unterbewusst stattfinden.


Ziel des Trainings:

1. Defizitabbau im Bereich der selektiven Wahrnehmung, d.h. bessere Hemmung der Reaktionsimpulse auf irrelevante Reize und eine damit verbundene verminderte Konzentrationsschwankung. Zudem noch die Fähigkeit zur parallelen Verarbeitung von Reizen.
2. Steigerung der Selbsregulation: eigenverantwortliches Handeln in Bezug auf die eigenen Materialien. Wichtig hier: Selbstverantworlichkeit übernehmen; z.B. das selbständige Abmelden bei Krankheit.
3. Aufbau des sozial erwünschten Verhaltens: d.h. einhalten von Regeln, zusammenarbeiten in Teams, Arbeitsmaterial pfleglich behandeln, nur gezielte Fragen zu stellen, Aufmerksamkeit nur durch gute Mitarbeit erlangen.
4. Alltagstransfer.

Ablauf:

Das Training umfasst 15 Einheiten und dauert ca. 90 Minuten (Elternanleitung nach dem THOP inbegriffen). Für Kinder ab der 3. Klasse.

 

Lauth & Schlottke Basistraining

Ziel des Trainings:

1. Vermittlung von Wissen über Aufmerksamkeitsstörungen.
2. Einüben von Basisfähigkeiten wie genaues Zuhören, genaues Hinschauen und genaues wiedergeben vom Wahrgenommenen.
3. Die Einübung von Reaktionskontrolle sowie Fertigkeiten zum kontrollierten handeln. Unterbrechung vorschneller Reaktionsgewohnheiten und Einhaltung einer Reflexionsphase.
4. Die Verinnerlichung der Reaktionsverzögerung und zunehmende Selbststeuerung des eigenen Verhaltens mit Hilfe von Stop-Signal-Karten.

Therapeutische Verfahren:

1. Verstärkersystem.
2. Demonstrations- und Modellierungsphase.
3. Spielphase.
4. THOP - Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (innerhalb der Elternberatung).

Aufbau der Therapiestunden:

1. Einführung/Anfangsrunde.
2. Modellierung des erwünschten Verhaltens.
3. Übungsphase.
4. Spielerischer Ausklang.
5. Abschlussrunde.

Bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen zeigen sich diese dadurch -
dass sie die zu erfüllenden Aufgaben nur fehlerhaft, flüchtig und nicht ausreichend erledigen.
dass der Ablauf kaum geplant ist und die Aufgaben oftmals nicht zu Ende gebracht werden.
dass sie voreilig handeln und bei den Lösungen Abkürzungen suchen. Dies führt leider selten zum Erfolg.
dass es ihnen schwer fällt bei einer Handlung zu bleiben und sie sich leicht ablenken lassen.
dass es ihnen schwer fällt eine Handlung zu planen und diese dann konsequent zu Ende zu führen.

 

Lauth & Schlottke Strategietraining

Das Strategietraining kann dort eingesetzt werden, wo Kinder grundsätzlich über eine Selbststeuerung verfügen, diese aber im Alltag noch nicht genügend einsetzen können. Es ist besonders für Kinder geeignet, die das Basistraining erfolgreich durchlaufen haben.

 

Ziel des Trainings:

1. Sich zu Beginn ihrer Handlung die relativen Ziele sowie die verschiedenen Elemente des Problems oder der Augabenstellung zu vergegenwärtigen. –> WAS IST MEINE AUFGABE?
2. Ihr Verhalten im Voraus zu planen und eine Strategie zu verfolgen. –> WIE IST MEIN PLAN?
3. Ihr Verhalten durch Selbstinstruktion zu steuern. –> SORGFÄLTIG SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ZIEL!
4. Startegien erlernen, die ihnen dem Umgang mit Ablenkung und Fehlern –> HALT! STOP!, ÜBERPRÜFEN! und Frustration –> DAS HABE ICH GUT GEMACHT! erleichtern.

 

Das EST

Das Ergotherapeutische Sozialkompetenztraining (EST) ist ein manualisiertes Training, das speziell auf die Gegebenheiten und Ressourcen in der Ergotherapie zugeschnitten wurde. Es beinhaltet  ein Vorbereitungsgespräch, 14 Kinder-Einheiten, 3 Elternabende und ein Abschlussgespräch. Es wurde für Gruppen von 6 Kinder im Alter von 7-12 Jahren konzipiert, die wegen verschiedener Störungsformen der psychosozialen Funktionen und den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen ergotherapeutisch behandelt werden sollen. Aufgabe des Trainings ist die Verbesserung der Sozialkompetenz in sehr konkreten, alltagsnahen Situationen. Die Durchführung ist für zwei Therapeuten geplant.

Die Kinder erarbeiten im EST soziale Regeln und Handlungsmöglichkeiten, erproben diese spielerisch in der Gruppe und festigen sie durch Hausaufgaben in ihrem jeweiligen Umfeld (Familie, Schule, Freizeit). Die Kinder und ihre Eltern bekommen im Training viele anschauliche, gut einsetzbare Materialien an die Hand, die sie auch nach Therapieende weiter unterstützend nutzen können.

Ziele des Trainings sind zum Beispiel:

ich kann gut zuhören und dafür Blickkontakt aufnehmen und halten
ich kann mich anderen mitteilen, so dass ich gehört und verstanden werde
ich weiß, was ich gut kann und gerne mag
ich kann Grenzen setzen und “Stopp!” sagen und achte auf das “Stopp!” anderer
ich kann Tricks anwenden, die mich ruhiger machen
ich habe Notfallhelfer für Konfliktsituationen
ich kann mir selbst Mut machen
ich kann mir Hilfe holen, wenn ich sie brauche, aber auch anderen helfen
ich weiß, was es bedeutet, sich vertrauen zu können
ich kann mich selbständig verabreden
ich kann freundlich sein und anderen etwas nettes sagen
ich kann fühlen, wie es mir geht und das auch sagen – auch bei anderen kann ich sehen, wie es ihnen geht und darauf Rücksicht nehmen


Einen wichtigen Teil macht die enge Einbeziehung der Eltern aus.  2015 wurde das Workbook für Eltern zum Teamtraining EST veröffentlicht. Die Eltern nutzen es als Trainingstagebuch. Die Inhalte und Ziele jeder Stunde werden dort anschaulich erklärt, es bieten Raum für Selbstreflektion, aber auch für die Dokumentation der konkreten “Elterntrainingsaufgaben”. Denn  auch die Eltern erhalten praktische Hausaufgaben, um ihre Kinder im Therapieverlauf und auch danach weiter unterstützen zu können. Drei Elternabende in der Gruppe bieten zudem die Möglichkeit, die bisherigen Inhalte der Therapie zu vertiefen, spezielle Eltern-Themen, wie den Familienrat oder das Konfliktgespräch einzuführen und sich auszutauschen.

 

Training für Eltern von Kindern mit ADHS

Das übergeordnete Ziel der Ergotherapie ist es, die Handlungsfähigkeit der Kinder im Alltag zu verbessern. Wir wissen aus langer Erfahrung, dass wir in der Ergotherapie erfolgreicher arbeiten können, wenn Sie als Eltern genau über unsere Vorgehensweise informiert sind und Tipps und Tricks erhalten, die Ihnen im Alltag im Umgang mit ihren Kindern helfen.

Daher bieten wir, begleitend zur ergotherapeutischen Behandlung, ein Elterntraining an. Dieses Training richtet sich an Eltern von Kindern mit dem Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaltivitätssyndrom (ADHS). Es geht von verschiedenen ressourcen-orientierten Konzepten aus, die der Familie helfen sollen, Stresssituationen innerhalb der Familie aber auch im alltäglichen Umfeld (Schule, Freundeskreis etc.) zu überdenken und gegebenenfalls anders gestalten zu können. Innerhalb des Trainings erhalten Sie vielfältiges Informationsmaterial zu verschiedenen Themen wie:

1. Informationen über ADHS
2. Grundprinzipien im Umgang mit ADHS-Kindern
3. Verbesserung der Beziehung zum Kind (Ressourcenaktivierung)
4. Familienstrukturen entwickeln (Tagesstrukturierung/Rituale/Umgebungsgestaltung)
5. Hausaufgaben
6. Förderung der Handlungsplanung und Kommunikation

Die Eltern setzen das Gehörte zwischen den einzelnen Sitzungen in Form von Wochenaufgaben um. Zusätzlich wird auf individuelle Schwierigkeiten im Alltag eingegangen.

Termine: 14-tägig je 2 Stunden an 6 Abenden
Ort: Praxis für Ergotherapie Regula Marquardsen, Waldhausenstr. 1a, 30519 Hannover
Verbindliche Anmeldung: Persönlich in der Praxis oder unter 0511 8444200

Kursgebühren: 225,- € pro Person/275,- € pro Paar

Es freuen sich auf Sie Gisa v. Reden und Regula Marquardsen, zertifizierte Elterntrainerinnen

 

 

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